Häusler

Häusler

Häusler-Motor
Harms Häusler, Baierbrunn bei München Flugmotoren-Reparatur-Werk

Die Konstruktion des Häusler-Flugmodell-Motors mit der typischen Befestigungskonsole gehörte damals zu den Spitzenerzeugnissen in Deutschland. Er entstand 1937 in den Lehrwerkstätten des Baierbrunner Werkes. Konstruiert von Hanns Häusler, wurde die Anfertigung den besten Lehrlingen des letzten Lehrjahres übertragen.
Die Anfertigung dieser Motoren gehörte zu den Lieblingsbeschäftigungen des Firmenchefs. An einer günstigen Stelle des Werkraumes war an der Decke ein Rundlauf befestigt, mit dem die fertigen Motoren ihren Probelauf absolvieren mußten. Häusler brachte seine Erzeugnisse meist persönlich nach München zum Verkauf.
Der 1-Zylinder-Zweitakt-Motor arbeitet nach dem Dreikanal-Prinzip und hat ein geteiltes Kurbelgehäuse aus Aluminium. Die Kurbelwelle aus Chrom-Nickelstahl ist zweifach gelagert und läuft in Bronzelagern. In den gegossenen Alu-Zylinder wurde eine Stahlbüchse eingezogen, der Alu-Zylinderkopf ist aufgeschraubt. Der Nasenkolben aus Grauguß hat drei Kolbenringe aus Carobronze zur Abdichtung. Der Überströmkanal verläuft an der Außenseite des Zylinders und ist mit einer Kappe abgeschlossen. Der Motor wurde mit zwei verschiedenen Vergaser-Versionen gebaut. Die eine Version hatte eine gekoppelte Luft-Düsennadel-Regulierung, die andere Version arbeitete als Unterdruck-Spritzvergaser. Der Zündunterbrecher wurde hinter das Kurbelgehäuse gesetzt und durch einen Nocken auf dem Kurbelwellenende gesteuert. Die Alu-Konsole enthält bei der Version mit dem gekoppelten Vergaser die Zündspule, den Tank und den Kondensator. Bei der Version mit dem Unterdruck-Spritzvergaser mußten die Zündspule und der Kondensator im Flugmodell untergebracht werden. Gezündet wird der Motor durch eine Bosch-Kerze mit 10 mm Gewinde.

Die Firma Häusler aus Baierbrunn war ein recht großer Motoreninstandsetzungsbetrieb, der sich eigentlich auf die Instandsetzung von Flugmotoren und BMW-Industriemotoren spezialisiert hatte. Aufgrund des vorhandenen Maschinenparks wollte sich Häusler mit den Sendling-Motoren ein zweites Standbein aufbauen, was aber scheiterte. 1992 wurde die Firme schließlich verkauft und heißt jetzt Dachsel. Zu Geschichte kann man hier etwas lesen:

http://www.dachsel.de/publish/historisch.pdf