Zeiss Jena

VEB Carl Zeiss, Jena, ehem. DDR

Nach1945, als in der damaligen „SBZ“ die privaten Hersteller von „Modellmotoren“ noch große Schwierigkeiten in der Material- und Kraftstoffbeschaffung hatten und viele von ihnen, wie Eisfeld, Kratzsch und Wild, aufgeben mussten, begann man in den Lehrwerkstätten der Firma „VEB Carl Zeiss, Jana“ eine kleine Serie von Selbstzündermotoren mit der Typbezeichnung „Zeiss-Pionier“ herzustellen.

Der Motor, mit der eigenwilligen Bauform eines U-Bootes, hatte einen Hubraum von 2 cm³. Der Tank war an das Kurbelgehäuse aus Magnesium direkt angeflanscht. Der Motor wurde mit einer Alu-Luftschraube geliefert. Diesem Motor folgte 1954 eine Serie mit 2,5 ccm³ Hubraum mit der Typbezeichnung „Zeiss-Aktivist“, anfangs noch mit gleitgelagerter Kurbelwelle, später dann mit doppelt kugelgelagerter Kurbelwelle hergestellt. Der zylinder-Kühlmantel wurde mit drei Ankern auf das Kurbelgehäuse geschraubt. Die Motoren konnten wahlweise mit Flachdrehschieber- oder mit Membransteuerung ausgerüstet werden. Der Motor war auch mit verlängerter Kurbelwelle und Kunststoff Distanzstück zwischen Lager und Propellermitnehmer zu erhalten. Ab 1958 wurden die Laufgarnituren mit Feingewinde in das Kurbelgehäuse eingeschraubt und der Zylinderkopf, der vorher durch Schrauben mit dem Kurbelgehäuse verbunden war, auf die Zylinderlaufbuchse aufgeschraubt. Der Alu-Zylinderkopf wurde etwas im Durchmesser verkleinert und die Nocken für den Anker an den noch vorhandenen Gehäusen abgedreht.

Die Modelle mit Flachdrehschiebersteuerung wurden mit einer Abstellvorrichtung, wie schon die vorhergehenden Modelle, ausgerüstet.

„Der Jena 1 entspricht den Forderungen für schulische Zwecke. Wegen seiner einfachen Handhabung ist er für die jüngsten unter den Modellbauern besonders zu empfehlen.“

Die Dreikanal-Steuerung dieses Motors erschien etwas überholt, doch hat sie keinen Einfluss auf die Leistung des Motors. Im Gegenteil, der Motor gehört zur Spitzenklasse und übertrifft in seiner Laufruhe manch größeren Motor mit moderner Spülart. Die Kurbelwelle ist zweifach kugelgelagert und hat einen bemerkenswert großen Lagerabstand. Der ganze Motor ist mit der von dieser Firma im Kamerabau gewohnten Präzision hergestellt. Die Firma wurde in „Jenaoptik, Jena GmbH“ umbenannt.

Der noch von der ehem. Firma Carl Zeiss Jena entwickelte 2,5 cm³-Motor wurde übernommen und in der gleichen Präzision weitergebaut. Allerdings sollte der Name Zeiss von den Gehäusen entfernt werden, und so wurde daraus Jena DDR. Der Name Jena wurde erhaben auf die linke Seite des Motors angegossen.

Die zweifach gelagerte Kurbelwelle wurde auf Anregung vieler Modellbauerverlängert. Das Gehäuse wurde nicht verändert; als Distanzstück wurde ein Kunststoffring eingeschoben. Der Motor wurde auch mit größerem Kühlkopf angeboten. Wie alle Zeiss-Selbstzündermotoren, konnte eine Membransteuerung oder eine Drehschiebersteuerung angeflanscht werden. Die Motoren hatten dank der günstigen Materialauswahl von Zylinderlaufbuchse und Kolben eine sehr lange Lebensdauer. Das mag für entschädigen, das die Leistung nicht besonders hoch ausgefallen ist.

Mit dem großen Kühlkopf konnte der Motor in einem offenen Boot auch ohne Wasserkühlmantel betrieben werden.

Eine neue Serie wurde von der Nachfolgefirma, die sich wieder „VEB Carl Zeiss Jena“ nannte, 1962 herausgebracht.

Die Ausführung sämtlicher Modele war im Material gleich:

Kurbelgehäuse aus Hydronalium-Druckguss (AlMg)

Pleul aus Dural (AlCuMg)